Güteklassen

Die Europäische Gemeinschaft hat Richtlinien erarbeitet, nach denen Olivenöle in vier unterschiedliche Güteklassen eingeteilt werden. Dabei spielt der Anteil an freien Fettsäuren eine sehr große Rolle, sowie der Geschmack des Olivenöls und die Herstellungsweise.
 
Güteklassen unterscheiden sich in folgende vier Kategorien und werden wie folgt bezeichnet:
 

Güteklasse 1:  Natives Olivenöl extra (extra vergine)


Mit der Güteklasse 1 wird die höchste Güteklasse bezeichnet. Zu dieser Güteklasse gehört das native Olivenöl extra (extra vergine), das direkt aus den Oliven in erster Pressung kalt gepresst wird. Diese Pressung erfolgt rein mechanisch. Der Anteil an den so genannten freien Fettsäuren, die im Öl enthalten sind, berechnet als so genannte Ölsäure, darf den Wert von 0,8 g pro 100 g Öl nicht überschreiten. Ein weiteres Kriterium für die Güteklasse 1 ist, dass der Geschmack, der Geruch und auch die Farbe des Öles erlesen und einwandfrei sein müssen. Weiterhin zeichnet sich ein Öl der Güteklasse 1 durch seine große Geschmacksvielfalt aus.

 

Güteklasse 2:    Natives Olivenöl (vergine)

Mit der Güteklasse 2 wird die zweite Güteklasse bezeichnet. Zu dieser Güteklasse gehört das native Olivenöl (vergine), welches ebenfalls durch eine Kaltpressung gewonnen wird. Anders als bei der Güteklasse 1, kann der Fettsäureanteil bei der Güteklasse 2 einen Fettsäureanteil von bis zu 2 g pro 100 g Öl betragen. Auch bei der Güteklasse 2 ist ein weiteres Kriterium für seine Klasse, dass das Öl eine sehr große Geschmacksvielfalt aufweist, dennoch sei darauf hinzuweisen, dass gerade bei dieser Klasse im Vergleich zur Güteklasse 1 bei der sensorischen Testung keine Fehlattribute festgestellt werden dürfen. 

 

Güteklasse 3:     Olivenöl

Wird Öl unter Dampf raffiniert, entspricht das nicht den Anforderungen für kaltgepresstes Öl der Güteklasse 1 und 2. Dieses Öl darf nur die Bezeichnung der Güteklasse 3 und somit die Bezeichnung „Olivenöl“ tragen. Dieses Öl wird im Anschluss zur geschmacklichen Verbesserung mit nativen Ölen angereichert. Olivenöl der Güteklasse 3 darf maximal einen Fettsäuregehalt von 1 g pro 100 g Öl enthalten.


 

Güteklasse 4:    Oliventresteröl

Anders als bei der Güteklasse 1, 2 und 3 wird die Güteklasse 4 in einem anderen Herstellungsverfahren hergestellt. Das aus Fruchtrückständen gepresste Olivenöl, muss als solches gekennzeichnet werden. Das Olivenöl der Güteklasse 4 wird aus Oliventrester hergestellt und gerade das macht es in seinem aromatischen Geschmack so mild. Olivenöl der Güteklasse 4 darf maximal einen Fettsäuregehalt von 1 g pro 100 g Öl enthalten.